Donnerstag eröffnet der neue Lebensmittelmarkt in Eggermühlen

Am Donnerstag, 17. Juni, öffnet der neue Lebensmittelmarkt in Eggermühlen. Die Einrichtung und das Einräumen der Regale läuft auf Hochtouren.

Zu finden ist er im Neubaukomplex an der Bippener Straße, zu dem alten- und behindertengerechte Wohnungen mit einem Gemeinschaftsbereich gehören. Sie werden am gleichen Tag ihrer Bestimmung übergeben.

Der Verbrauchermarkt läuft unter dem Edeka-Markennamen „Nah & Gut“. In dieser Kategorie fasst die Edeka Nahversorgungsmärkte bis zu einer Größe von 400 Quadratmetern zusammen. Der Markt bietet ein Sortiment von 4000 Artikeln an. Ein Backshop mit Café ist angeschlossen.

Unter Zeitdruck

Derzeit geben sich dutzende Handwerker die Klinke in die Hände, um Dinge wie Kühlung und Kassentechnik in Betrieb zu setzen und die Restarbeiten zu erldigen. Zeitgleich bestückt das neue Marktteam die Regale unter Anleitung erfahrener Markteinrichter mit Ware.

Inhaber Mehmet Seker, der neben dem „Nah & Gut“ in Eggermühlen Edekamärkte in Fürstenau und Bawinkel auch den neuen Markt in Eggermühlen betreibt, ist bei allen Beteiligten ein gefragter Mann. Ob mit Akkuschrauber bei der Installation von Regalsystemen oder beim Aufhängen einer zum gemütlichen Interieur passenden Uhr im Cafe.

Quelle: NOZ

Neuer Supermarkt und Altenwohnungen in Eggermühlen eingeweiht

Wohnen im Alter und Einkaufen im Dorf: Die Gemeinde Eggermühlen hat mit dem Stephanswerk ein einzigartiges Kombiprojekt geschaffen. Jetzt wurden Supermarkt und Altenwohnungen eingeweiht – mit bischöflichem Segen.

Vielleicht ist dies sogar das erste Mal in Deutschland, dass eine Gemeinde einen neuen Verbrauchermarkt baut. Kombiniert wurde er mit Altenwohnungen. Sie verfügen über einen Gemeinschaftstrakt, der auch sie in das Dorfleben integriert.

Bei der Einweihung am vergangenen Donnerstag fand Eggermühlens Bürgermeister Markus Frerker einen prägnanten Satz. „Nehmt dies mit als Beispiel, dass der ländliche Raum eine Chance hat“, wandte er sich an die Parlamentsabgeordneten André Berghegger und Christian Calderone.

Es geht in der Tat um zwei Fragen, die für den ländlichen Raum existenziell sind: Wie rettet man den Dorfladen, die Möglichkeit, Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs einzukaufen? Und wie verschafft man Alten angemessenen Wohnraum und Lebensmöglichkeiten?

Sie haben sich nicht die Mühe gemacht, für dieses außergewöhnliche Projekt einen zündenden Namen zu finden. Sie haben einfach gemacht. Sie, das ist ein Netzwerk vom Gemeinderat und der örtlichen Kirchengemeinde über die Baugesellschaft des Bistums Osnabrück bis zur Landesbehörde und den Abgeordneten. Sogar die Edeka stieg in dieses Boot.

Erste Ideen schon 2014

Es war ein langer Prozess von Überlegungen, die 2014 begannen. Damals gab es die Idee, aus dem ehemaligen Kindergarten eine „Alten-WG“ zu machen. „Damit waren wir wohl der Zeit zu sehr voran“, schildert Markus Frerker am Donnerstag.

Doch die Idee blieb und das Problem dahinter erst recht. 2018 tauchte es im „Dorfgespräch“ wieder auf, zusammen mit der Frage nach der Nahversorgung: Die beiden inhabergeführten Dorfläden würden in absehbarer Zeit schließen.

Dann stellte Gerd Havermann ein großes Grundstück zur Verfügung, in idealer Lage zwischen Dorf und Durchgangsstraße mit angrenzendem Kirchplatz, den man einbeziehen könnte. Die Idee kam auf, Altenwohnungen und Ladenbau zu kombinieren.

Ein Projekt in Modulen

Um dieses Projekt mit schätzungsweise drei Millionen Euro Gesamtkosten zu schultern, wurde es in Module zerlegt, schildert dann Carolin Lauhoff vom Stephanswerk des Bistums Osnabrück. Der Gemeinderat machte sich kundig im Einzelhandel und baute einen Verbrauchermarkt. Mehmet Seker gestaltete ihn aus, mit dem Know-how der Edeka.

Das Stephanswerk baute neun barrierefreie Wohnungen unterschiedlicher Größe. Sie bekommen nach vorn einen Gemeinschaftsraum mit Küche, der dem Mittagstisch und anderen Projekten des Dorftreffs zur Verfügung steht.

Zwischen dem Bau und der Kirche entsteht ein Generationenspielplatz. Der Kirchplatz wird umgestaltet, dient als Parkplatz und Zufahrt für Anlieferungen zum Verbrauchermarkt.

Die Abgeordneten öffneten dem Netzwerk Türen. Und das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) half mit Zuschüssen unterschiedlicher Art die finanziellen Lücken schließen. Ohne die Töpfe für ländliche Strukturförderung wäre ein Drei-Millionen-Euro-Projekt nicht zu finanzieren gewesen.

Franz-Josef Sickelmann, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung wünscht sich, dass Eggermühlen anderen als Beispiel dienen möge. Er ermutigt die Gemeinden, eigene Ideen zu entwickeln. Der Topf für ländliche Gemeinden sei wider Erwarten noch einmal gut gefüllt worden.

Mehmet Seker verlieh Markus Frerker und Bauleiter Jörg Barkmann das lebenslange Recht auf kostenlosen Kaffee im Bäckereicafé, das zu seinem Markt gehört. Barkmann als dem, der gelassen blieb, jederzeit ansprechbar, und der alles mittrug, als es hektisch wurde. Und Frerker, weil er ihm „eine Galgenfrist“ ließ, weil er bis über beiden Ohren in einem anderen Marktprojekt steckt. Und wieder auf der Matte stand am Tag, als dieser Markt öffnete.

Bischof Franz-Josef Bode genoss die gute Stimmung auf einem seiner ersten öffentlichen Auftritte nach dem Corona-Lockdown. Er ist im Osnabrücker Nordkreis, um wieder in persönlichen Kontakt mit den Gemeinden zu kommen.

Was in Eggermühlen passiert, erfasste er sehr schnell. Einerseits „bin ich mit dem Dorfladen aufgewachsen“ sagte er. Seine Eltern hätten ein solches Geschäft geführt, mitsamt einem Sparkassenschalter.

Bevor er den Segen spendete, machte er darauf aufmerksam, dass der nicht den Gebäuden gilt. Sondern den Menschen, die sie schufen und dort ein- und ausgehen.

Ein einzigartiges Projekt verdiene einen einzigartigen Schlüssel, scherzte Stephanwerk-Geschäftsführer Johannes Baune bei der Übergabe an Frerker und Seker. Das kostbare Stück werde er aber gut wegschließen müssen, unkte Frerker zurück. Beim nächsten Rathaussturm könnte es die Begehrlichkeiten der örtlichen Karnevalisten wecken.

Quelle: NOZ

Omikron auf dem Vormarsch: So sichert Mehmet Seker die Versorgung mit Lebensmitteln

Müssen bald Supermärkte wegen Omikron schließen? Mehmet Seker, Inhaber dreier Edeka-Märkte in Fürstenau, Eggermühlen und Bawinkel, hat zahlreiche Maßnahmen getroffen, damit das nicht passiert.

Die Sorge ist auch bei Mehmet Seker mit Blick auf die Omikron-Variante groß. Doch eine fünfte Welle sei wohl nicht zu verhindern, ist er überzeugt. Deshalb hat der Inhaber der drei Edeka-Märkte in Fürstenau, Eggermühlen und Bawinkel (Kreis Emsland) die Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen noch einmal verschärft. Auch Notfallpläne für den Fall der Fälle gibt es bereits.

Neben der FFP2-Maskenpflicht, die im Markt gilt, setzt Seker zum einen auf das Testen. Auch Geimpfte oder Genesene in seinem Team müssen sich zweimal die Woche testen. Zum anderen appelliert er an seine Mitarbeiter, sich boostern zu lassen, ist aber überzeugt, dass sie das auch machen. Immerhin ist von seinen 86 Mitarbeitern nur einer nicht geimpft.

Doch Seker trifft noch weitere Vorkehrungen, denn das Motto laute, Kontakte zu reduzieren. An der Frischetheke zum Beispiel hat er von zwei auf drei Schichten umgestellt. Jede Schicht arbeite in einem festen Team inklusive Schichtleiter. So solle verhindert werden, dass dort im Falle einer Infektion gleich mehrere Personen ausfallen. Wäre eine Schicht betroffen, könne dann auch wieder in einen Zwei-Schicht-Betrieb umgestellt werden.

Umstellung auf Nachtlieferung

Kontakte reduziert und fast sogar komplett vermieden werden mittlerweile bei der Lieferung. „Wir haben größtenteils auf Nachtanlieferung umgestellt“, erzählt Mehmet Seker. Die Lieferanten bringen die Lebensmittel nachts in den Kühlraum, am Tag sortieren die Mitarbeiter sie dann ein. So komme es zu keinem Kontakt. Nur einzelne kleinere Lieferanten würden noch tagsüber ihre Waren bringen. Übrigens bestellt Seker mittlerweile oft auch größere Mengen Ware, wenn möglich. Dann müssten die Lieferanten nicht so oft kommen und auch so ließen sich Kontakte vermeiden.

Ein wichtiger Schutz seien natürlich die Masken, betont Seker. Allerdings berge das auch das größte Konfliktpotenzial. Die Mitarbeiter und auch der überwiegende Teil der Kunden trage zum gegenseitigen Schutz FFP2-Masken, die derzeit auch verpflichtend seien. Dennoch gebe es immer wieder Kunden, die entweder mit einer falschen Maske den Markt betreten oder sie nicht richtig tragen.

Seker hält seine Mitarbeiter an, die Kunden darauf aufmerksam zu machen, doch die reagieren nicht immer mit Verständnis. Gerade erst vor ein paar Tagen habe ein Kunde den Einkaufswagen wütend weggestoßen und gesagt: „Dann behaltet euren Sch…“. Das sei schon eine Belastung für die Mitarbeiter, sagt Seker – zumal sie seit Monaten dafür sorgen, dass die Menschen auch weiterhin gut mit Lebensmitteln versorgt werden.

Quelle: NOZ